"Jedes Leben entsteht im Dunkeln. Genau wie meine Käsespezialitäten" (Hubert Stockner). Und in den dunklen Bunker entführte uns der Käsemeister und Biersommelier Hubert Stockner zur Besichtigung seines "Betriebes" in St. Lorenzen.

Im Natursteinbunker, ein Relikt aus dem Faschismus, liegen die Käsespezialitäten, 3500-4000 edle Laibe mit einem Gesamtgewicht von etwa 15 Tonnen. Sie reifen über Monate und müssen bis zu dreimal in der Woche gedreht werden. Die konstante Jahrestemperatur von 10 °C und eine Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent bieten ideale Bedingungen für die Lagerung von verschiedenen Hartkäsesorten, Ziegen-, Schaf- und Blauschimmelkäse, alle aus Rohmilch.

Das Klima im Bunker gibt dem Käse seine cremige Konsistenz, die besondere Mikroflora sein spezielles Aroma. Stockner bezieht die Rohlinge aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Italien. Er ist ständig auf der Suche nach besonderen Sennereien, Käsereien und möglichst traditionell hergestellten Käsesorten. Er will die Betriebe und die Menschen dahinter kennenlernen. Großen Wert legt er auf Nachhaltigkeit, was unter anderem auch Verzicht auf Silofutter beinhaltet. Dies hat ihm den Namen „Genussjäger“ eingebracht, eine Bezeichnung, die auch eine seiner Käsesorten trägt. Von der hervorragenden Qualität konnten wir uns bei der Verkostung im Bunker überzeugen. Stockner hatte dazu besondere Biere kleiner Brauereien ausgesucht, eine wunderbare geschmackliche Kombination.

Der süße Abschluss mit dunkler Schokolade und Bier schmeckte unerwartet harmonisch. Eine außergewöhnliche Verkostung, wir danken herzlich.